Kammerorchester Wien-Berlin

Biografie

In der Wertschätzung des Publikums und der internationalen Kritik gibt es nur zwei Orchester, die sich gegenseitig den Spitzenplatz streitig machen könnten: die Wie-ner und die Berliner Philharmoniker. Es liegt in der Natur der Sache, dass in einer solchen Situation immer gern die Ver-schiedenheit der beiden Klangkörper hervorgehoben wird: geschmeidige Eleganz und Noblesse der Wiener, zupackendes, leidenschaftliches Spiel der Berliner, seidi-ger Streicherklang des einen, solistische Brillanz der Bläser des anderen Orchesters. Unter solchen Voraussetzungen scheint es nicht übertrieben, die Gründung des „Kammerorchester Wien – Berlin“ als kleine Sensation zu feiern.

Bei genauerer Betrachtung ist allerdings die gemeinsame Prägung der beiden Or-chester durch die enge Zusammenarbeit mit Wilhelm Furtwängler, Herbert von Kara-jan, Claudio Abbado (beide Direktoren der Staatsoper und Chefdirigenten der Berli-ner Philharmoniker) und Sir Simon Rattle und die jahrzehntelange Verbundenheit mit vielen gemeinsamen Gastdirigenten ein Schatz, der, zusammen mit der gemein-schaftlichen mitteleuropäischen Musiziertradition, beiden Orchestern eine Spielkultur vermitteln konnte, die, verbunden mit enormer Flexibilität und je eigener spezifischer Klangschönheit, sie immer noch markant von den hochvirtuosen amerikanischen Spitzenorchestern unterscheidet. Dass sie, trotz der seit langem bestehenden guten Beziehungen, dabei Konkurren-ten auf dem Musikmarkt sind, soll nicht verschwiegen werden.

Es bedurfte der Initiative Sir Simon Rattles, dessen Geburtstagswunsch, zu seinem 50. ein gemeinsames Konzert der Wiener und Berliner zu dirigieren, die beiden Klangkörper zusammenführte. Das gemeinsame Musizieren war so befruchtend, dass spontan der Wunsch nach einer Fortsetzung dieser Erfahrung entstand. Aus dieser Idee wurde das „Kammerorchester Wien – Berlin“ geboren. Sie stellen gewissermaßen die Essenz beider Orchester dar, und die Liste der betei-ligten Solisten und Mitglieder liest sich fast wie ein „Who‘s Who“ ihrer namhaftesten Musiker. Ihr Musizierideal ist es, in ihrem Repertoire kammermusikalische Delikates-se und symphonische Größe zu vereinen. Doch das wesentlichste Element dieses Spitzenensembles liegt in seiner Philosophie begründet, in intensiver Zusammenar-beit einen einzigartigen künstlerischen Austausch zu Wege zu bringen, der für Publi-kum und Musiker gleichermaßen beglückend ist.

Künstlerischer Leiter und Konzertmeister des Kammerorchester Wien – Berlin ist von Anbeginn Rainer Honeck (seit 1984 Konzertmeister des Orchesters der Wiener Staatsoper und seit 1992 Konzertmeister der Wiener Philharmoniker).

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2018
Freitag, 26. Januar 2018

19:30 Eglise de Saanen

Mozart, Haydn